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Bye Bye Rory, ein Nachruf ("Good Times" Magazin, Ausgabe 5/95)
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Ein Nachruf aus der Zeitschrift "Good Times", Ausgabe 5/95,
verfasst von Uli Twelker.
Herzlichen Dank an Peter Seeger und Uli Twelker, dieses Interview hier veröffentlichen zu dürfen!
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Rory Gallagher |
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"They don´t make them like you anymore" |
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Der Supergitarrist starb im Juni (`95) |
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In den letzten 10 Jahren war es still geworden um das irische Holzfällerhemd mit der lädierten Stratocaster: Nur auf seinen Alben "Defender" (1987) und "Fresh Evidence" (1990) zog der unprätentiös ehrliche Workoholic des Bluesrock noch zweimal inspiriert alle Register zwischen akustischen Bottleneck-Ballads und kompakten Riff-Rockern. |
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Gallagher "lebte" auch zu Hause in Chelsea Rock´n Roll-Style! Sporadische Tourneen sowie immer seltener gezeigte Nahaufnahmen dokumentierten seinen Substanz-Missbrauch. Dieses machte schliesslich im Frühjahr eine Leber-Transplantation notwendig, welche gut gelang, Rorys Immunsystem jedoch so schwächte, daß er der vierten Lungenentzündung in ebensovielen Wochen am 14. Juni 1995 erlag... |
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Der am 2. März 1949 in Ballyshannon im Country Donegal geborene Gallagher begann nach der Schulzeit 1964 in der irischen Fontana Showband, aus der bald die bluesigere Gruppe The Impact entstand. Eine frühe Version seines Taste-Trios trainierte Livekondition im Hamburger Starclub. Aber erst mit den neuen Taste Partnern John Wilson (dr) und Charlie McCracken (b) hatte der "Kumpel aus Cork" ab 1968 internationalen Erfolg: "Leaving Blues" etwa wies ihn als sensiblen Interpreten klassischen Blues aus, eigene Nummern wie "Eat My Words" boten Power-Trio Champions wie Cream durchaus Paroli. Im skandalumwitterten Split des Triumvirats wegen Miß-Management wurde Rory von den Medien viel Unrecht getan: Im Angesicht von Diktator-Anschuldigungen stand auch er vor dem finanziellen Ruin, auch sein Label mauerte. |
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Mit einem Darlehen seiner Mutter konsolidierte Rory schliesslich ab 1970 seine Solo-Karriere, durch brilliant komponierte und ausgeführte Trio-Alben wie "Deuce" und das athmosphärische "Live In Europe" sowie zahlreiche Marathon-Tourneen - vier Monate USA hielt der zupackende Blueser achselzuckend und relaxed sein Guinnes schlürfend durch. Ab `72 stockte Gallagher zum Quartett auf, die Ex-Killing Floor Rhytm Section aus Lou Martin (p) und Rod de´Ath (dr) unterstützte nun den treuen Bassisten Gerry McAvoy (`70-`90) bei "Irish Tour `74" und "Calling Card". Unvergessen ist Rorys Auftritt in dieser Besetzung beim TV-"Rock Palast" `77. Highlight und Ende des Vierers: San Franzisco-Sessions ließ Rory bald einstampfen und kehrte noch einmal zu Trio-Format zurück, aber nach "Photo Finish" und "Jinx" schwand seine sprichwörtliche Energie. |
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Rory Gallagher nahm seine Hemdsärmeligkeit immer wörtlich, war nie ein Mann der Show. Den Marshall-Türmen der späten Sechziger hatte er seinen vertrauten Vox-AC30-Amp entgegenzusetzen, diese 30 Watt wurden eben über PA-Anlagen verstärkt. Den Reiz akustischer Musik brachte Rory seinem Publikum zwanzig Jahre vor "Unplugged" nahe, sprang dagegen nie auf diesen Zug auf. Fans hoffen dennoch seit Jahren auf eine Kopplung seiner unverstärkten Nummern, vielleicht gelingt posthum sogar die Ausgrabung weiterer Archiv-Schätze. Mit seinem Bruder Donal hinterlässt Rory sicherlich den aufrichtigsten Nachlassverwalter, den er sich wünschen kann, wenn der ihm auch so sehr weitere Jahre mit Musik und Gesundheit zugedacht hatte! |
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Es gibt im Business niemanden, der über Gallagher negatives kolportiert. Als Beweis mögen viele Studio-Einladungen gelten - bei Muddy Waters, Albert King, Jerry Lee Lewis, Chris Barber, Lonnie Donegan, Mike Batt, Gary Brooker, The Dubliners.- Mein Nachmittag mit Rory beim Bonner Bluesfestival 1992 bedeutete kein Interview, sondern ein unvergessliches Kamingespräch voller lebendiger Rock-History, geprägt von Verletzlichkeit und noch immer tiefsitzendem Blues-Feeling. Wer hätte gedacht, daß diese warmherzige Unterhaltung (Goodtimes Nr. 5) auch international Rorys letzte für eine Öffentlichkeit bestimmte Kommunikation werden sollte?! - Yes indeed, they don´t make them like you anymore..." |
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Uli Twelker |
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