Rory Gallagher Biographie
Vor 25 Jahren im südirischen Cork geboren, entwickelte Rory Gallagher schon früh eine Neigung zur Musik von Muddy Waters und Lonnie Donnegan (der ihn später zur Gitarre brachte). Als er als 6-jähriger begann, Ukulele zu spielen, dachte allerdings niemand daran, ihn als weltbesten Gitarristen späterer Jahre zu sehen. Mit 9 ersetzte seine erste Holzgitarre die alte aus Plastik, mit der er immerhin schon Gene Autry- und Roy Rogers- Titel zusammengekriegt hatte. Zur Schulzeit bildete er mehrere Gruppen, spielte bei sozialen Veranstaltungen und Schulfesten. Mit 15 wurde er Profi.
Ausgehend von diesen Vorbildern entwickelte Rory im Laufe der Jahre einen eigenen, einzigartigen Blues-Stil. Vor zehn Jahren allerdings war damit in Irland nichts zu gewinnen, wenn auch von England die Vorboten der R & B-Welle zu hören waren. Rory´s drei bis vier Mann starke Formationen hatten keine Chance und keine Engagements, zumal damalige Veranstalter erst drei bis viermal so große Gruppen als akzeptabel betrachteten. So stieg Rory - "obwohl ich die Showbands wie die Pest hasste" - in die Fontana Showband ein, ging später zu den Impact und spielte sich durch Irland, England, Spanien und die meisten Armeebasen in der Bundesrepublik. "Die Impact war ein witziger Haufen", erinnert er sich, "der Drummer wollte immer Jim Reeves - Sachen spielen und alle anderen liebten eigentlich Nummern wie Nadine." Zurück in Irland, nachdem die Showtruppe sich in alle Winde zerstreut hatte, fand Rory eine sich allmählich entwickelnde Beat-Szene vor. 1966 holte er sich den Bassisten Eric Knitteringham und den Drummer Norman Damery und gründete die erste Taste. Mit Rock-Blues á la Berry und etwas eigenem Material zogen sie durch Irland, erneut durch England und Deutschland und trennten sich nach zwei Jahren wegen musikalischer Differenzen. Mit Richard McCracken und John Wilson, die später Stud bildeten, machte Rory den zweiten Taste-Anlauf; mit einer mitreissenden Show wurde die Truppe zum Star des Isle of Wight - Festivals und eine der ganz großen Bands des Jahres 1970 - und trennte sich aus verschiedenen Gründen auf dem Gipfel des Ruhms. Rory zog ins heimatliche Cork zurück, arbeitete an neuen Songs, dachte über sich und seine Musik nach. Ein knappes halbes Jahr lang, vom Oktober 1970 bis zum März des folgenden Jahres, als er die LP Rory Gallagher aufnahm, pendelte er zwischen Irland und England, arbeitete sich durch einen Wust von Vertragsklauseln, schrieb und übte. Dann traf er Gary McAvoy, den Bassisten, und Wilgar Campbell, den Schlagzeuger. "Gerry und Wilgar spielten bei den Deep Joy, einer netten kleinen Band, einer progressiven Gruppe im damaligen Sinne des Wortes. Nach mehreren Monaten sprach ich sie an. Die hatten die Nase voll, so wie die Dinge für sie liefen; so fragte ich sie, ob sie Aufnahmen mit mir machen würden." Es folgten Tourneen durch England, Irland, Konzerte in Dänemark, Deutschland und Frankreich. Im Oktober folgten Termine in den USA, danach in England und auf dem Kontinent und die Aufnahme der LP Deuce, die Rory wie die vorige selber produzierte. Als einziger der vielen Popgrößen entsann sich Rory seiner irischen Landsleute (er selbst stammt aus Cork, Wilgar und Gary aus Belfast) und gab am Neujahrstag `72 ein sensationelles Konzert in der Ulster Hall in Belfast. "Music to Belfast Campaign" forderte am nächsten Tag Take One, eine lokale Undergroundzeitung... im Herbst `72 absolvierte Rory und seine Truppe die längste Amerika-Tournee der Popgeschichte; vier Monate zogen sie durch die Lande: "Das hört sich so nach Marathon an, aber es hat uns wirklich Spass gemacht." Im Januar `73 stellt sich der weltbeste Gitarrist (Melody Maker Poll) seinen deutschen Freunden mit einer umbesetzten und erweiterten Gruppe vor: neben Rory spielen Gerry McAvoy (bass) und die beiden Ex-Killing Floor-Leute Lou Martin (piano) und Rod de´Ath (drums). Auf die Frage, was man denn von ihm erwarten könne, antwortete Rory: "Es wäre leicht zu sagen `große Überraschungen. Passt auf, ich komme und spiele auf Schlittschuhen`- doch sowas bedeutet mir nichts. Das wäre nur ein neuer Unsinn. Ich weiß, daß es nicht gerade aufregend zum drucken ist, aber ich werde auf der Bühne weder von einem Trapez runter noch einem anderen Ding spielen. Einzig die Musik ist wichtig. Neue Arten, zu spielen, neue Empfindungen, alles, was ich in den letzten Monaten gelern habe, seit ich das letzte Mal dagewesen bin. Das ist eigentlich alles, was ein Musiker anbieten kann". Und wer Rory Gallagher und seine Musik kennt, weiß, daß das eine ganze Menge ist.
Rory Gallagher über...
den Gitarrenstil:
seine Art, Songs zu schreiben:
Tourneen:
seinen Erfolg:
Zukunftspläne:
die aktuelle Musikszene:
Soul-Künstler:
elektronische Musik:
seine Interessen neben der Musik:
die Musikszene des Kontinents:
|
|||||||||||||||||||||||||||||