20$ - Bill´s 1. Rory Gallagher Review

Ein Bericht von Ulli und Ilka,
übernommen vom

Das 1. Rory Gallagher Review
war eine Veranstaltung von:

Wiesbaden, Clubkino Leibnizschule, 27.09.2003

Beim Barry McCabe Band Konzert im März dieses Jahres im Ducsaal/Freudenburg lernten wir zwei Rory-Fans kennen: Karl-Heinz Bilstein und Peter Rodenbüsch. Natürlich war Rory Gallagher das gesprächsbestimmende Thema am Biertisch.
Mit welchen Freaks wir es aber damals wirklich zu tun hatten, zeigte uns erst eine Einladung, welche wir nach Wiesbaden zum "1. deutschen RORY GALLAGHER Review" erhielten.

Man stelle sich vor: Zwei Landeier brechen auf in die große weite Welt ;-) ! (A Million Miles Away)
Eingecheckt hatten wir im Hotel IBIS. Es gibt natürlich zwei davon in Wiesbaden.
Dem Hotelleitsystem folgend (Follow Me) kamen wir schließlich wohlbehalten im Parkhaus des Hotels an und trauten unseren Augen kaum: Wir standen vor einem PKW-Fahrstuhl - Himmel!
Die "Gebrauchsanleitung" eifrig studierend landeten wir bei folgender Passage: und nun ziehen sie an dem Seil.... Ja wo hing denn das Seil?? Selbiges suchend fanden wir "endlich" den Vermerk: Fahrstuhl defekt, bitte parken sie im Parkhaus Coulinstraße.
Nun gut: Nachdem wir das Parkhaus gefunden hatten, leuchtete uns schon von weitem der Hinweis "Parkhaus besetzt" in prallem Rot entgegen. Wir reihten uns in die Schlange Wartender ein und nach mehrmaligem Auf und Ab über mehrere Parkdecks erkämpften wir uns endlich einen freien Platz (It Takes Time). Mit Sack und Pack ging es dann durch die Fußgängerzone Richtung Hotel.

Ich denke mal, jeder Leser kann sich vorstellen, was nun folgte: Es war natürlich das falsche IBIS.
Also wieder auf mit unserem Gepäck und allem was Frau und Mann sonst noch so braucht (Overnight Bag), ein fröhliches Liedchen auf den Lippen, ging es zum nächsten Hotel IBIS. Waren doch angeblich nur 10 Minuten Fußweg (Walkin' Blues).
Nachdem nun auch hier alle Probleme mit hauseigenem Parkhaus usw. geklärt waren und wir endlich unser Zimmer beziehen konnten, war es an der Zeit, etwas für Hunger und Durst zu tun, sowie Vorbereitungen für den Gallagher-Abend zu treffen.

Ausstellung
Eröffnung
Das Review fand im ältesten Clubkino Deutschlands, nämlich im Filmclub in der Leibnitz-Schule in Wiesbaden statt (Let Me In). In diesem alten Gemäuer macht schon der Weg zum Kino mords Laune. Ein langer und dunkler Flur, der bis unter die Decke mit alten Filmplakaten zugepflastert ist. Cineasten bekommen da eine Gänsehaut nach der anderen und mit Sicherheit auch leuchtende Augen. Und die Augen glänzen weiter, wenn dann der eigentliche Kinosaal durch den schweren Vorhang betreten wird: Rote Plüschsessel laden zum gemütlichen Sitzen ein. Das ist echter Kinospaß, weit weg von den hypermodernen "3D-Dödel-High-Tech-und-was-weiß-ich-noch-nicht-alles-Palästen" heutiger Tage.

Da wir mit unter den ersten Besuchern waren, hatten wir nach persönlicher Begrüßung durch die Veranstalter Sabine und Karl-Heinz noch etwas Zeit mit ihnen ein paar Worte bezüglich der Vorbereitung des Events zu wechseln. So z.B. welche Mühe es machte, selbst in einer Viertelmillion Einwohner zählenden Landeshauptstadt, Guiness in diesen Mengen zu besorgen. Von den Original Bierdeckeln ganz zu schweigen.

Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, Karl-Heinz's private Sammlung zu bewundern: Raritäten, Impressionen aus Irland, Videos, Fotos, Konzertkarten, Plakate, Zeitungsausschnitte, T-Shirts, Cover, Bootlegs usw., alles liebevoll zusammengetragen und zum 1. Mal der Öffentlichkeit zugängig gemacht.
Die Ausstellung und die Tatsache, dass hier Fans aus ganz Deutschland und sogar aus Frankreich anreisten um das allererste Review dieser Art zu besuchen, ließ auch lokale Print- und Rundfunkmedien darüber berichten.
Krönung der Sammlung waren neben einem Plektron, welches der Meister der Gitarre, Rory Gallagher, persönlich benutzt hat, auch ein Original Poster vom "Isle of Wright Festival 1970", sowie alle LPs und CDs, auf welchen Rory als Gastmusiker mitwirkte.
Zweimal im Jahr reist Karl-Heinz nach Irland und wandelt dort auf Rorys Spuren. Er ist eben der absolute Hardcorefan und als solcher hatte er den Meister natürlich auch schon selbst getroffen und mit ihm geredet.
Ein weiteres Highlight der Ausstellung war ein Replikat von Rory's legendärer Stratocaster.
Joachim Matz, ebenfalls ein eingefleischter Rory-Fan, hat seine Strat, ein Japan-Modell, Sunburst Bj. 1985, gemeinsam mit zwei Freunden von der Holzbearbeitung bis zur Technik so umgebaut, dass sie bis aufs I-Tüpfelchen Rorys Stratocaster gleicht.

Nach der Eröffnung des Reviews spielten die beiden Musiker Peter Knott und Stefan Kugler von der Nürnberger Band REMEMBER RORY einen Live-Akustik-Set, natürlich mit Stücken des Idols. Man stelle sich zum Beispiel What's Going On in einer Akustikversion vor: Gänsehaut pur.

Noch ein Wort zu den beiden Musikern. Peter, seines Zeichens Berufsmusiker und Musiklehrer, ist kein Unbekannter in der Szene, tourte er doch schon mit Größen wie URIAH HEEP, MOTHER'S FINEST, Roger Chapman, MAGNUM und TEN YEARS AFTER. Mit Alvin Lee gab es auch einmal 'ne gemeinsame Session. Was er sonst noch so macht, könnt Ihr auf seiner Homepage nachlesen. Es lohnt sich: Der Mann hat schließlich auch schon Radiohits geschrieben.
Auch Stefan, der Bassist, ist musikalisch sehr aktiv und wir möchten deshalb ebenfalls zum Besuch seiner Homepage einladen.
Peter Knott
Stefan Kugler

Im Kino wurde mit freundlicher Genehmigung von Donal Gallagher, der mit Karl-Heinz in Verbindung steht, die "Irish Tour 74", eine Dokumentation von Tony Palmer gezeigt. Selbst wenn man die Filmdoku bereits kannte, aufgeführt in diesem Kino gemeinsam mit so vielen Rory Fans, war das schon etwas ganz Besonderes.
Nach dem Film erfreuten uns REMEMBER RORY nochmals mit ihrer Musik.

Es folgte, ebenfalls von Donal persönlich abgesegnet, ein Film-Review von Rory's 30jährigem Bühnenschaffen, eigens für diesen Abend von Karl-Heinz sowie Peter Rodenbüsch zusammengetragen und von Rainer Drews, Vorsitzender des Wiesbadener Filmkreises und Lehrer an der Leibnizschule professionell geschnitten. Selbst für eingefleischte Fans gab es während des Films jede Menge "AHA"-Effekte.
Beklemmung kam bei uns auf, als gegen Schluss des Filmes ein sichtlich gezeichneter Rory auf der Bühne zu sehen war. Klar, jeder weiß wie Rory in jungen und guten Jahren auf der Bühne rüberkam und wie er gegen Ende seines Lebens aussah. Aber diese "beiden Rorys" so kurz hintereinander zu sehen, machte schon etwas traurig (Can't Believe It's True).

So etwa gegen 23.45 Uhr fand eine Tombola statt, bei welcher es drei sehr schöne Preise zu gewinnen gab: Z.B. ein T-Shirt, auf welchem die keltische Aufschrift "Lest We Forget" aufgedruckt ist. Dieses Shirt gibt es nicht zu kaufen. Man bekommt es nur dann, wenn man sich um das Andenken an Rory besonders verdient macht.
Leider gingen wir mit leeren Händen aus, hatten eben die falschen Zahlen gezogen.

Der Reinerlös aus den Eintrittsgeldern der Veranstaltung sowie aus der Verlosung und aus dem umgehenden Spendentopf geht an das Kinderheim Landgräfliche Stiftung Bad Homburg. Die Musiker von REMEMBER RORY spielten ebenfalls für Umme.
Dazu am Ende des Berichtes etwas mehr.

Mit 80 Besuchern war das "RORY GALLAGHER Review" in der Leibnizschule komplett ausverkauft (I'm Not Surprised). Ein toller Erfolg für den Veranstalter und alle, die zum Gelingen dieses unvergesslichen Abends mit beigetragen haben.

Kleiner Nachtrag von uns: Sehr sehr spät verließen wir gemeinsam mit einigen anderen Rory-Fans die Location, um an der Hotelbar (At The Depot) noch einige Drinks im Gedenken an Rory zu kippen: (The Devil Made Me Do It).
Gegen 4.00 Uhr früh lagen wir endlich friedlich schlummernd in den Federn. (Too Much Alcohol).
Müde, aber immer noch total begeistert, traten wir dann nach dem Frühstück wieder die Heimfahrt an (Goin' To My Hometown).

Im Nachhinein haben wir erfahren, dass mehr getrunken als gegessen wurde - da waren wir auch mit Schuld (I Ain't No Saint) - und somit 200 Würstchen übrig geblieben sind, welche als Naturalien-Spende dem Kinderheim übergeben wurden.
Mit der Übergabe der Geldspende wird noch etwas gewartet, da wir versprochen haben, die Aktion im Home of Rock bekannt zu machen, um unseren Lesern und Redaktionskollegen die Möglichkeit zu geben, auch etwas für misshandelte und missbrauchte Kinder zu tun, so Ihr das wollt und natürlich auch könnt.

Spendenkonto:
Sabine Biringer
Nassauische Sparkasse
BLZ: 51050015
Konto-Nr.: 420024517
Verwendungszweck: Rory Gallagher Review / HoR Spende